Methode

Faszien-Techniken

Faszien-Techniken

 

zu den faszien

Faszie ist eigentlich so gut wie alles im Körper was nicht eine eigene spezifische Organfunktion (Magen, Leber, Darm, Milz, Niere, Herz, Hirn) ausübt. Jedoch umhüllt und durchdringt das Fasziensystem den ganzen Körper und alle Organe. Deswegen wird es auch Bindegewebe genannt. Es bildet alle weichen, festen und harten stütz und bindegewebige Strukturen (Bänder, Sehnen, Knochen, Leberkapsel, Herzbeutel, Muskelhüllen, Körperfaszie, Hirnhäute) des Körpers. Würde man alle anderen Zellen (Organe, Muskeln, Nerven) entfernen würde der Körper noch fast genau gleich aussehen in Form, Gestalt und Festigkeit.

 

Schon seit jeher wurden fasziale Strukturen bei den Therapien – besonders den manuellen – mitbehandelt. Aber erst mit der modernen Faszienforschung kann gezielt und spezifisch auf diese wichtigen Strukturen eingewirkt werden.

Echte Wegbereiter in diesem Gebiet waren einerseits die Osteopathie (A.T.Still) und andererseits die Strukturelle Integration nach Ida Rolf (Rolfing).

 

Ebenfalls wird postuliert, das die Chinesen durch ihre gänzlich andere Herangehensweise der anatomischen Studien (Wässerung und Bürstung anstatt Sezierung) auf Faszienfaltungen gestossen sind und eine These besagt dass diese als Meridiane definiert werden sein konnten. Seit über 5’000 Jahren arbeitet man in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) mit Akupressur und Akupunktur an bestimmten Leitbahnen und Punkten um Krankheiten zu heilen. Dabei kann man annehmen dass immer an den Faszien und deren Kommunikation im gesamten Köper gewirkt hat.

Hierbei kann man wie in der modernen und schulmedizinisch orientierten myofaszialen Triggerpunkttherapie und DryNeedling belegen, dass bei einem Stich einer Akupunktur-/DryNeedling Nadel Reaktionen in der Faszie ausgelöst wird und durch das drehen der Nadel sich Faszien-/Kollagenfasern um diese wickeln und dadurch gedehnt und entspannt werden und weitentfernt Effekte bewirken können. Auf diesen Prinzipen bauen unter anderem die Osteopathie, Rolfing, Fasziendistorsionsmodell, Myofasziale Triggrpunkttherapie (und viele weitere Faszienorientierte Therapiekonzepte) zum Grossteil ihre Erklärung für ganzheitliches und kausales Wirken.

Als Veranschaulichung die Hemd-Allegorie. Wenn man sich die Körperfaszie als ein Hemd (oder anderes Kleidungsstück) vorstellt und an einem Teils des Stoffes zupft oder zieht, dann ist die Auswirkung nicht örtlich begrenzt sondern erstreckt sich über die Fasern weit über das Kleidungsstück hinweg (wirft falten, verzieht sich) und  der Zug macht sich wo anders bemerkbar. Ebenso verhält es sich mit unserem Fasziensystem. Damit sei auch teilweise erklärt weshalb in gewissen Fällen eine rein örtlich begrenzte Behandlung nicht immer oder einfach nicht nachhaltig genug den gewünschten Effekt erzielt. Da lediglich ein Symptom bzw. eine Folgeerscheinung eines (örtlich und auch zeitlich*) entfernt gelegenen Problems behandelt wurde.

 

*Unser Körper ist in gutem Zustand perfekt darauf ausgelegt Dysfunktionen zu kompensieren (zuweilen Lebenslang) im Idealfall meist bis zur Auflösung der Dysfunktion. Unsere Anatomie hat allgemeine aber auch ganz individuell-persönliche Schwachpunkte. Ein weit (bis zur Kindheit / Geburt) zurückliegendes „traumatisches“ Ereignis (sowohl physisch wie psychisch) kann, wenn nicht nur ausgeheilt / therapiert, entweder solange kompensiert und dadurch unbemerkt bleiben bis die sich über den Körper zuweilen ausbreitende Kompensationsmechanismen eine Schwachstelle erreichen oder aber durch eine Schwächung des gesamten Organismus / Immunsystem wie bei systemischen Erkrankungen, Belastungen der Psyche, erneutes Abwehrkräfte forderndes Trauma, und nicht zuletzt fast immer im Alter, diese Kompensation nicht mehr aufrecht erhalten werden kann und somit zu Symptomen und oder aufbrechen alter „Wunden“ führt.

 

faszien-techniken

Fasziendistorsionsmodell (FDM) nach Stephen Typaldos D.O.

Myofasziale Triggerpunkttherapie (MFTPT / mTrP)

Myofasziale Induktionstherapie (MIT)

Myofascial Release Technique (MRT)

Foam-Roll/Ball (BlackRoll®, FaszienRollMassage)

Fibroblasten-Technik (Matrixbelastung des Bindegewebes)

Gua Sha (Gua = Schaben, Sha = akute Erkrankung) Erstmassnahmen und Ausleitungstherapie der TCM

Osteopathie (direkte und indirekte Techniken)

Golgi Schmerztherapie (GST)

Fascial-Manipulation nach Stecco

Perkussiontherapie

Shiatsu

Emmett-Technique

Tok-Sen / Thor-Hammerschlag

 

Faszienpathophysiologie 

Fasziengewebe ist zum einen wie die Gelenksflüssigkeit durch das vorhandene Hyaluron (Hyaluronsäure)  thixotroph und und zum anderen thermoelastisch durch das Kollagen.

Durch mechanische Reize (Friktion, Rüttelungen, Vibrationen, Knetungen, intermittierende Dehnung und Bewegung wie „Auwärmen“ vor dem Sport) wird aus festen Hyaluronidase wieder Hyaluron in gelöster („flüssiger“) Form.

Die Steifheit wird weniger / besser und der Schmerz nimmt ab.

Dies erklärt bereits grösstenteils einer der Hauptwirkmechanismen der Manuellen Therapie, Massage und Bewegungstherapie auf lokaler Ebene.

Durch Wärme (Umgebungstemperatur, Fango, warme Bäder, Sauna aber auch mechanische Reibungswärme) wird das Kollagen weicher und dehnbarer und somit weniger anfällig für Risse und Verletzungen.

Bei Verletzungen / Überlastungen (Schleudertrauma, zuviel Training, Verhebetrauma Bsp. Hexenschuss), vermutlich infolge einer Entzündungs-Heilungsreaktion, wird  Hyaluronanin in hoher Konzentration an den Faszien gebildet. Dies verhält sich wie eine nicht-Newton’sche Flüssigkeit (höhere Viskosität = zähflüssig). Erhöhte Viskosität des lockeren Bindegewebes kann das Gleiten der fibrösen (kollagenfasern) Faszien untereinander reduzieren und wird als Steifigkeit wahrgenommen. Dadurch entstehen Veränderungen der dynamischen Reaktion von Mechanorezeptoren in der Faszie mit Verursachung von Schmerzen und gestörter Propriozeption (Tiefensensibilität und Koordination)!

Typisch dem morgendlichen steifen Rücken oder steifen Gelenken mit „Anlaufschmerz unter anderem bei Arthrose.

 

studien

Da Silva et al. konnte zeigen, dass 30 Hz im Vergleich zu 20 Hz und 40 Hz die grösste neuromuskuläre Aktivierunghervorbrachte. Diese Untersuchung bezog sich allerdings auf vertikale Vibration und liegt damit im mittleren Bereich. Hohe Frequenzen scheinen weniger effektiv zu sein. Di Gimiani et al. konnten jedoch zeigen, dass jede Person eine individuelle Frequenz hat, bei der die Muskeln maximal (Elektromyographische Messung) reagieren. Diese Frequenz ist allerdings auch abhängig von der Tagesform. Insgesamt zeigte die Gruppe mit individualisierter Frequenz leicht bessere Trainingseffekte als die Gruppe mit konstant 30 Hz. Da die Effekte klein waren lässt sich schlussfolgern, dass 30 Hz ziemlich nah dem Optimum sind. In einer Studie von da Silva et al. wurden Vibration zusammen mit Balanceübungen untersucht. Dabei stellte sich die höchste Aktivierung der Muskeln bei 30 Hz ein. Es ist allerdings zu beachten, dass die Frequenz stark von der Vibrationsart (vertikal oder seitenalternierend) abhängt.

Eine Studie verglich die Effekte von 2 Hz vs. 26 Hz. Die Effekte waren für die 26 Hz. Anwendung zwar etwas höher, aber nicht viel. Selbst die sehr sehr tiefe Vibration von 2 Hz. hatte einen massgeblichen Einfluss. Dies ist besonders bemerkenswert, da in einigen Studien 2 Hz. als Kontrollgruppe betrachtet wird (d.h. 2 Hz. wird als keinen Einfluss angenommen). Diese Studie zeigt deutlich auf, dass auch niedrige Frequenzen effektiv sind.

Fratini et al. fanden die höchste Muskelaktivierung bei ca. 23 Hz.

Im Allgemeinen geht man davon aus, dass niedrige Frequenzen die Steifigkeit der Muskeln reduzieren.

Der physiologische Kontraktions-Entspannungs Zyklus kann vollständig stattfinden. Bei hohen Frequenzen besteht die Möglichkeit, dass die einzelnen Kontraktionen miteinander „verschmelzen“ und die Muskelfasern sich zwischen zwei Zyklen nicht mehr vollständig entspannen.

Es gibt slow-twitch und fast-twitch Muskelfasern. Mit höheren Trainingsfrequenzen trainiert (stimuliert) man die schnellen fast-twitch Muskelfasern. Schnelle Fasern reagieren besser auf höhere Frequenzen (die Nähe zur Eigenfrequenz ist ausschlaggebend für die Reaktion). Studien zeigen, dass mit Vibrationstraining die Sprungkraft (schnelle Muskelfasern) besser gesteigert werden kann wie durch Krafttraining.

Um Trainingsreize zu erzeugen, die zur mehr Schnellkraft und Muskelaufbau führen, würden wir tendenziell hohe Frequenzen empfehlen. Studien zeigen auch einen Zusammenhang von metabolischer Aktivität (z.B. Sauerstoffverbrauch im Muskel) und Frequenz. Die Intensität ergibt sich aus Frequenz und Amplitude. Die Geschwindigkeit der physiologischen Reaktion ist individuell und unterscheidet sich auch nach Muskelgruppen. Bei Sprintern konnte in Videoanalysen gezeigt werden, dass einzelne Muskelfasern in z.T. sehr hohen Frequenzen schwingen.

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