Chiropraktik

Chirotherapie

„Cheiros gr. = Hand, Therapeia gr. = Dienst, Pflege, Heilung

Chirotherapie ist eine Methode nach der Philosophie der amerikanischen Chiropractic. „Entdeckt“ wurde diese Methode (the art and science of chiropractic) am 18. September 1895 von Daniel David Palmer ziemlich parallel zur Entwicklung Osteopathie durch Andrew Taylor Still. Weiter entwickelt und gelehrt wurde die amerikanische Chiropraktik durch seinen Sohn Bartlett Joshua Palmer.

Ähnlich der Manuellen Therapie/Medizin (Mobilisation mit Impuls) werden gleiche Körperstörungen mit verwandten Techniken mitunter aber mit anderen Ansätzen behandelt. Hierbei wird oft an Körperstellen zusätzliche behandelt wo sich vielleicht gerade keine „offensichtliche“ Symptomatik zeigt.

So kann eine wiederkehrende Nackenstarre oder Kopfschmerzen durch das Richten des Beckens (obwohl es dort gerade nicht weh tut) durch die verbesserte Statik behoben oder zumindest positiv beeinflusst werden. Ebenso gibt es Dysfunktionsketten gleich der Osteopathie wo bestimmte Gelenke / Körperabschnitte mit anderen teils entfernten korrelieren und sich gegenseitig beeinflussen.

Mit der Chirotherapie arbeitet man vorzugsweise am skelettalen System, beeinflusst damit reflektorisch aber auch andere Systeme (Muskeln, Nerven, Organe im weitesten Sinne auch auf psychoemotionaler Ebene).

Hierbei werden meist Justierungen (Adjustment) bzw. manipulative Korrekturen von Gelenken und umliegendem Gewebe zur Therapie eingesetzt oder es werden als sanftere Technik Thompson bzw. Drop Tables (Behandlungsliegen mit einzeln anhebbaren und unter Druck nachgebenden Polstern) zur Hilfe genommen um Gelenke sanft „zurecht zu rücken“. Hier sei bemerkt, das Wirbel und Gelenke nicht verrenkt oder subluxiert sind. Das „eingeklemmt“ Gefühl stammt von Verkrampfung der gelenksumgebenden kleinen Muskulatur und dem mechanischen Druck auf die Gelenke und umgebenden Strukturen. Diese Verspannungen Aktivierung wiederum diverse neuroreflektorischen (patho-) mechanismen. Diese „Blockaden“ werden über Manipulation (Dekoaptationen)  behoben. Dadurch wird das Gehirn als Steueraorgan beeinflusst und verändert das Verhalten der Ansteuerung der Muskeln und somit der Bewegung.

Die schwedische Chiropraktik oder Ackermann-Methode ist ein ganzheitliches und genaues Diagnose- und holistisches Behandlungskonzept.

Es verändert im positiven die gesamte Statik des Achsenskeletts und kann dadurch bei funktionellen Beschwerden und Einschränkungen am neuromuskuloskelettalen System helfen diese zu beseitigen. Durch die Ganzheitlichkeit wirkt es auch prophylaktisch und hilft, bevor aus funktionellen Dysfunktionen Beschwerden entstehen, welche sich durch diverse Symptome besonders Schmerzen bemerkbar machen.  Unbehandelt werden solche Dysfunktionen nicht selten chronisch und können auf die Dauer strukturelle Schäden hinterlassen.

Als sanfte Methode gilt die Chiropractic Instrument Technic (CIT). Dies sind „Manipulationen“ durch den Activator (Impulssimulator) simuliert. Über den Gamma-Reflexbogen werden neuromuskuläre Signale aktiviert welche gezielt entspannen und sanft Dysfunktionen lösen können. Diese löst nicht primär „Subluxationen“ aber gibt dem Körper Informationen über eine Dysfunktion womit der Körper selbst dies beheben kann. Dies ist besonders schonend, schmerzfrei und besonders für Kinder, ängstliche und sehr alte osteoporotische Patienten geeignet.

Eine weitere sanfte Methode ist die Sacrooccipitale Technik (SOT), bei welcher durch Unterlagern v.a. des Becken oder der Schultern (aber auch Brustbein, Hüftgelenke, Kreuzbein, Kopf) über einen entspannten Zeitraum dem Körper unter Einfluss der Schwerkraft, des Cerebrospinalen-Rhythmus und der Atembewegung, Zeit gegeben wird sich langsam in die Korrektur zu fügen. Dies bildet die Verbindung der Chiropractic zur Osteopathie indem mit speziellen Massanahmen der Cerebrospinale-Liquor über das Sacrooccipitale bzw. Craniosacrale System positiv beeinflusst wird. Entwickelt wurde diese spezielle beinahe eigenständige Therapie und Diagnostik-Methode innerhalb der Chiropractic von Dr. M.B. De Jarnette (Osteopath und Chiropraktiker) in den 1950ern in den USA

Eine der wenigen Weichteiltechniken der Chiropractic stellt die Active Release Technique (ART) dar. Unter starkem manuellen oder apparativem (Klemme, Schraubzwinge) Druck und gleichzeitiger aktiver Bewegung der betroffenen Struktur werden Myofasziale Verklebungen / Adhäsionen gelöst. Dies entspricht etwa einer intensiven Technik 2 aus dem manuellen Triggerpunkt Konzept (Swiss Approach) oder der Behebung einer Tektonischen Fixierung aus dem Fasziendistorsionsmodell und ferner dem Flossing.

Hier finden Sie die Patientenaufklärung für Chirotherapie zum Ausdrucken, Ausfüllen und mitbringen.

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Wichtige Anmerkung:

Die Chirotherapie entspricht der Manuellen Therapie mit den Denkmodellen und Herangehensweise der (amerikanischen) Chiropraktik.

Hier sind Sie nicht bei einem Chiropraktor, welcher in der Schweiz dem Arzt und Zahnarzt als Erstkonsultator (primary healthcare professional) über die Grundversicherung abrechnend gleichgestellt ist, sondern bei einem delegiert (über eine Überweisung / Verordnung) arbeitenden über die Grundversicherung abrechnenden (Physiotherapie) Chirotherapeuten (secundary healthcare professional).